Gila Epshtein
Zur Arbeit von Gila Epshtein
Jede Ausstellung meiner Arbeiten ist einzigartig. Für jede schaffe ich ein individuelles Thema, das die gesamte Reihe von Werken prägt. Die Werke können als Einzelstücke verstanden werden, aber in ihrer Gesamtheit ist jede Ausstellung mehr als die Summe ihrer Teile. In jeder Präsentation ist die Größe jedes Bildes eine bewusste Entscheidung, ebenso wie die räumliche und thematische Anordnung. Ich wäge jeden Raum, in dem ich ausstelle, genau ab und möchte einen einzigartigen und nachhaltigen Eindruck vermitteln. Um dies zu erreichen, habe ich während meiner gesamten künstlerischen Laufbahn in allen Größenordnungen gearbeitet: von Miniaturgemälden, die mit 000 Pinseln gemalt wurden, bis hin zu großformatigen, mehrteiligen Leinwänden, die sich über 20 Meter lange Wände erstrecken. Obwohl mein bevorzugtes Medium die Farbe ist, bin ich auch offen dafür, in Zukunft mit anderen Medien zu experimentieren. Mein Hauptaugenmerk und übergreifendes Interesse gilt den Menschen und ihren Innenwelten. Ob ich nun Porträts, Landschaften oder Objekte male, der Mensch bleibt immer das zentrale Thema.
Der Titel dieser Serie lautet „Erinnerungspanorama“. Sie besteht aus 20 Arbeiten auf MDF-Platten, die jeweils 35×20 cm groß sind. Jedes Bild stellt eine andere Szene dar: einen Baum, ein städtisches Gebäude, einen Plastikstuhl, eine Tür. All dies sind Fragmente längst vergessener Erinnerungen. Sie sind so lange her, dass sie fast zu Träumen geworden sind. Auf der linken Seite der Wand, etwas entfernt von den anderen Werken, befindet sich ein Gemälde, das einen Screenshot eines Videogesprächs zeigt: Es fängt den Moment ein, in dem ein eingehender Videoanruf verschickt wird und der Empfänger darauf wartet, zu antworten. Es wird weder enthüllt, wer die Personen auf beiden Seiten des Anrufs sind, noch wissen wir, ob der Anruf überhaupt entgegengenommen wird. Dieses Werk unterscheidet sich vom Rest der Serie, denn es ist das einzige, das sich nicht mit Erinnerungen, sondern mit der Gegenwart beschäftigt. Das Gemälde stellt eine Verbindung zu einem fernen Ort her, von dem diese Erinnerungen stammen. Mit dem Format 9:16 entspricht die Serie dem Seitenverhältnis eines gewöhnlichen Smartphone-Bildschirms und stellt damit eine Verbindung zur heutigen flüchtigen Smartphone-Fotografie her. Betrachtet man alle Malereien zusammen, entsteht ein Panoramabild, welches sich aus Einzelbildern zusammensetzt.
CV
1995–2008 | Kunstschule „Omanujot“ in Ashkelon, Israel |
2013–2019 | HBK Braunschweig bei Hartmut Neumann, Michael Kalmbach und Olav Christopher Jenssen |
seit 2021 | Meisterstudium an der HfBK Dresden bei Christian Macketanz |