Paul Hutchinson
Vorwort
Nein, sie sind nicht laut, im Gegenteil. Sie machen eher neugierig. Sie wirken wie Ausschnitte, und man würde gern den Rest erfahren oder vielmehr sehen. Aber vieles lässt sich erahnen. Paul Hutchinson gibt Einblicke in sein Umfeld, jetzt und hier. Wie ein Zeitzeuge schnappt er Eindrücke auf, hält sie mit der Kamera fest und reflektiert sie später selbst in seinem Atelier. Dann wird entschieden, was Bestand haben wird in seinem Oeuvre. Insoweit kommt es ihm auf eine besondere Art der Nachhaltigkeit, der Sustainability an, bei jedem Einzelstück seines Werkes.
Welch ein Glücksfall für die KunststiftungKunze und alle, die sie mit ihrem persönlichen Engagement tragen und unterstützen, diesen Künstler Paul Hutchinson, aber auch und gerade diesen Menschen hinter der Kunst kennengelernt zu haben. Und dann noch dies: Die Ausstellung im Gifhorner Kunstraum war nicht als Querschnitt seines Schaffens zu verstehen. Sie war eine speziell für die Stiftung, für die Stifter und für alle Betrachterinnen und Betrachter gewählte Komposition, die als Gesamtkunstwerk zu verstehen ist. Das Konvolut wird der KunststiftungKunze erhalten bleiben und damit den Fundus der Stiftungssammlung extrem bereichern. Ankäufe gehören, wie Stipendien und Projekte, zu den verschiedenen Formen der Unterstützung aufstrebender, talentierter Künstlerinnen und Künstler.
Bei der Zusammenstellung einzelner Werke aus seinem Fundus zu einer Installation, wie hier für die Stiftung, kommt es Paul Hutchinson auf einen Bezug zu den „Empfängern“ an; das können Sammler, Museen, Orte, Institutionen sein, wie eben auch Stiftungen und den Akteuren dahinter. Die spezielle Arbeit für die KunststiftungKunze ist, wie er sagt, von einem humanistischen Gedanken geprägt. Es sei ihm wichtig gewesen, hat er verraten, eine gewisse Menschlichkeit in diese Bildauswahl einzubeziehen, ohne jedoch Kernelemente seiner Arbeit und seines Diskurses, wie beispielsweise Sozialbau-Architektur, Gedanken zu Klassenstrukturen, Schmetterlinge und U-Bahnhöfe außer Acht zu lassen. Er habe eine vor allem ruhige und sensible Zusammenstellung zum Ziel gehabt, statt etwas, das nur laut schreit.
Die Stiftung wird den Schaffensweg von Paul Hutchinson mit großem Interesse weiter verfolgen, seine Ausstellungen, seine Publikationen, seine wachsende Wertschätzung im internationalen Kunstgeschehen.
Perdita Adrian-Kunze
Hans-Peter Kunze