Stine Sampers

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Zur Arbeit von Nina Poppe

Nina Poppe ist in den letzten beiden Jahren durch ihre umfassende Fotoserie AMA international bekannt geworden, an der sie seit 2010 gearbeitet hat.

„Ama“ handelt von japanischen Taucherinnen, die auf der Insel Ise–Shima ohne größere technische Hilfsmittel seit mehreren Generationen nach Perlen und Seemuscheln tauchen. Interessanterweise hat sie die Frauen nicht unter Wasser bei ihren Tauchgängen begleitet, sondern ihren Alltag an Land anhand von Wohnhäusern, Interieurs und Stillleben sowie am und über Wasser die Arbeitsvorbereitungen der zumeist älteren Taucherinnen dokumentiert.

Dabei zeigt sie neben einer präzisen Darstellung der örtlichen Lebensverhältnisse eine spielerische Auseinandersetzung mit Farben, Formen und Strukturen der Alltagsobjekte, Szenen und Stimmungen, die weit über einen rein objektiv–dokumentarischen Stil hinausgeht.

Eine ausführliche Recherche und die Einordnung in einen größeren medialen Kontext spielt in Nina Poppes Arbeit, in der es um gesellschaftliche Phänomene geht, stets eine große Rolle. Oft kombiniert sie ihre Bilder mit Referenzen, die sie zur Arbeit inspiriert haben. Neben der Fotografie benutzt sie auch das Medium Film, in dem sie mit derselben Spannung zwischen dem dokumentarischen und autonomen Bild kurze experimentelle Dokumentarfilme erstellt. Auch hierbei entsteht durch distanzierte Bilder eine scheinbare Objektivität, obwohl gleichzeitig eine ganz eigene Geschichte erzählt wird.

Nina Poppe studierte u. a. bei Vivianne Sassen in Utrecht und Boris Becker in Köln.

CV

2011 Studium der Kunstgeschichte Universität Gent
2014–2018 Studium Dramatic Arts KASK School of Arts Ghent
Lebt und arbeitet in Brüssel
www.stinesampers.com

Arbeiten