Klein, aber fein

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Vorwort

Förderung junger, talentierter Künstlerinnen und Künstler bedeutet für die Kunststiftung auch „Ankauf von Arbeiten aus der aktuellen Schaffensperiode“. Dies ist neben der ideellen Anerkennung der künstlerischen Leistung durch die Stiftungsgremien auch ein manchmal nicht unerheblicher Beitrag zur persönlichen Existenzsicherung. Gerade in der Anfangsphase selbstständiger künstlerischer Tätigkeit bleiben nicht selten Förderungsmaßnahmen aus, die Studierenden oder frischen Absolventen zuteilwerden. Hier greift die Stiftung ein und ermöglicht auf diese Weise eine Fokussierung auf künstlerisches Schaffen ohne existenzielle Ängste.
Dank der eigenen Ausstellungsräume, über die die Stiftung seit einigen Jahren verfügt, werden die angekauften Werke zudem auch einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Damit wächst naturgemäß der Bekanntheitsgrad der so Geförderten, womit ein weiterer Stiftungszweck nachhaltig zum Tragen kommt.
Eine dritte Dimension erreicht die Förderung durch Publikationen in der stiftungseigenen Reihe „Résumé“. Damit haben der oder die an einer Ausstellung Beteiligten ein Dokument an der Hand, mit dem sie auch nach Ende der jeweiligen Präsentation Interessierte auf ihr Schaffen aufmerksam machen können.
Die hier dokumentierte Ausstellung ist quasi eine besondere Accrochage jüngerer Anschaffungen der bisher Geförderten durch die KunststiftungKunze.
Warum „Klein, aber fein“? Weil es sich hierbei maßgeblich tatsächlich um kleinere Arbeiten handelt, die entweder skizzenartig in einem Kontext zu Großformaten stehen, oder auch als eigenständiges Konvolut – nicht selten in eigener Bildsprache – zu betrachten sind.
So reicht denn auch das Spektrum der gezeigten Arbeiten von einer Serie kleinformatiger Wasserbilder von Charlotte Bastian – einem Thema, mit dem sie sich seit langem auseinandersetzt – bis zu fast dokumentarischen Zeichnungen von Sirmon Raemann, die einem „Bilder“-Tagebuch gleichkommen. Ergänzt werden diese Arbeiten durch Tuschezeichnungen des Kölners René Kemp aus den Serien „Tokyo 1964“ und „Beduinen“, Fotografien Nina Poppes aus der Dokumentation „Ama“ des Lebens japanischer Taucherinnen, abstrakten Bildern von Robert Lanz, in denen er mit den Materialien Öl, Teer und Tusche auf Aluminium experimentiert sowie Kohlezeichnungen Aisuke Kondos aus der Serie „Here where you stood“, in der er die Erlebnisse seines Urgroßvaters als Internierter während des 2. Weltkriegs in den USA verarbeitet.

Hans-Peter Kunze
Vorsitzender

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